Der moderne Fußball wird immer schneller. Als Spieler hat man immer weniger Zeit. Der Raumdruck, Gegnerdruck und Zeitdruck zwingen die Spieler in kürzester Zeit Entscheidungen zu treffen und das Spiel möglichst schnell fortzusetzen. Um dem gerecht zu werden ist es heute für angehende Fußballprofis unerlässlich beidfüßig zu sein. Denn das Legen des Balles auf den starken Fuß oder die zusätzliche Drehung, um den Ball mit dem starken Fuß weiterzuspielen kosten zu viel Zeit. Diese wenigen Sekunden können über Tor oder Traumpass entscheiden. Heutzutage ist die Beidfüßigkeit für Trainer an NLZs nicht mehr nur Wunsch, sondern sie setzen sie voraus. Wer Fußballprofi werden will, der muss heutzutage beidfüßig sein.
Christoph Daum: „Andere erziehen ihre Kinder zweisprachig, ich beidfüßig.“
Allgemein herrscht die Meinung, dass es die 100-prozentige Beidfüßigkeit nicht gibt, da ein Fuß immer der stärkere bleiben wird. Im Weltfußball gibt es nur einen Spieler, der dies dennoch geschafft hat – Andreas Brehme. Der Deutsche Weltmeister von 1990, der im WM-Finale den entscheidenden Elfmeter zum 1:0 mit rechts verwandelt hat, ist der einzige Fußballer, der bei Weltmeisterschaften einen Elfmeter mit rechts und einen mit links verwandelt hat. Bei der Weltmeisterschaft 1986 verwandelte er seinen Elfmeter im Viertelfinale gegen Mexiko noch mit links. Er konnte mit links härter und mit rechts genauer schießen. Durch seine Beidfüßigkeit konnte er auf beiden Außenbahnen eingesetzt werden, da es egal war mit welchem Fuß er flankte oder schoss. Auch Freistöße führte er gefährlich mit beiden Füßen aus. Eine Fertigkeit die nach ihm keiner mehr auf diesem Niveau erreichte.
Es sind nur sehr wenige Spieler bekannt, die mit beiden Füßen Eckbälle oder Freistöße schießen, dazu zählten Alexander Hleb oder auch Patrick Helmes. Das Ziel der heutigen Generation Fußballer ist es mit beiden Füßen tatsächlich die gleiche Ballbehandlung aufweisen zu können, d.h. dass es keinen Unterschied macht, mit welchem Fuß sie den Ball im Dribbling führen, wie sie lange und / oder besonders harte Zuspiele annehmen, wie sie präzise und harte Pässe spielen. Das „nicht überlegen“ müssen dank dieses Automatismus ist das Ziel von Fußballprofis. Diesen am nächsten kommen aktuell Toni Kroos und Christiano Ronaldo. Wobei sich bei Ronaldo diese Fertigkeit erst während seiner Profikarriere festigte. Zu seiner Anfangszeit bei Manchester United war er dafür noch nicht bekannt. Er hat sich die Beidfüßigkeit auf top Niveau über die Jahre erarbeitet. Toni Kroos hingegen, wurde bereits von Kindesbeinen an dahingehend ausgebildet.
„Beidfüßigkeit hatte immer einen sehr hohen Stellenwert bei den individuellen Trainings, die wir mit unserem Vater gemacht haben“ -Toni Kroos
Die Beidfüßigkeit ist zum Glück nicht angeboren und somit nicht genetisch bedingt, d.h. sie kann gezielt antrainiert werden. Denn bei der Füßigkeit handelt es sich lediglich um die Gewohnheit, einen Fuß häufiger zu benutzen als den anderen. Wenn durch ein beidfüßiges Training mit beiden Füßen ein identisches Niveau erreicht wird, so stellt sich von selbst eine beidfüßige Spielweise ein. Dies ist allerdings viel leichter gesagt als getan, um eingespielte Bewegungsabläufe aufzubrechen und zu verändern braucht es tausende von Wiederholungen. Um annähernd zwei gleichstarke Füße zu bekommen, heißt es also trainieren, trainieren und nochmal trainieren. Je früher man damit beginnt, umso besser. Das Training der Beidfüßigkeit sollte daher bereits in der Kinder- und Jugendmannschaft beginnen. Der Vorteil dabei besteht darin, dass sich Kinder wesentlich schneller an eine beidfüßige Spielweise gewöhnen. Auf diese Weise können die jungen Spieler bereits frühzeitig von den Vorteilen der Beidfüßigkeit profitieren und müssen sich nicht in einem fortgeschrittenen Alter umgewöhnen. Dennoch kann es jeder Fußballer auch in späteren Jahren noch erlernen. Es ist nie zu spät anzufangen, da die Vorteile für das Spiel jedes Einzelnen sehr groß sind.
Doch wer den schwachen Fuß bisher meist gemieden hat, der sollte sich im Training zunächst einmal auf einen „holprigen Start“ einstellen. Wie in allen Bereichen des Lebens, so gilt es auch hier, Kontinuität an den Tag zu legen. Denn die Erfolge kommen erst nach und nach. Jeder hat dabei selbst in der Hand wie oft er seinen schwachen Fuß trainiert. Im Mannschaftstraining sollte jede Übung abwechselnd mit links und rechts ausgeführt werden (https://youtu.be/EtbQlCfLhaw). Außerhalb des Trainings bietet es sich an Pass- und Schussübungen mit einer hohen Wiederholungszahl gegen ein Ballprallwand zu spielen, um Vertrauen für den schwächeren Fuß zu gewinnen oder den Ball mit beiden Füßen abwechselnd zu jonglieren. Dabei kann man auch mit verschiedenen Bällen (Tennis, Handball, etc.) trainieren, um unterschiedliche Reize zu setzen. Wichtig ist dabei, dass man immer auf eine gleichmäßige Belastung achtet. Auch der starke Fuß muss immer mittrainiert werden, damit der schwache Fuß nicht überlastet wird. Trainiert man beide Füße ausgewogen und gleichmäßig, wird man schnell einen Fortschritt sehen. Je stärker man mit dem schwachen Fuß ist, desto stärker ist man im gesamten Spiel. Das sollte Motivation genug sein, um ein paar individuelle Extra-Schichten zu schieben.
Wenn sich das Gefühl einstellt, dass die Qualität des schwachen Fußes zunimmt, ist es an der Zeit das Tempo zu erhöhen und die Nutzung beider Füße in einer gewöhnlichen Spielsituation zu trainieren, um diese ebenfalls unter Gegner-, Zeit- und Raumdruck vollständig zu beherrschen. Damit lernt man die Beidfüßigkeit auch in kritischen Situationen anzuwenden.
Sobald man nicht mehr darüber nachdenkt, welchen Fuß man verwendet, ist der entscheidenden Automatismus erreicht und es stellen sich viele Vorteile gegenüber der Konkurrenz ein. Man wird beweglicher, das Zusammenspiel zwischen Muskeln und Gehirn wird besser – was auch Verletzungen vorbeugt. Die Torgefahr auf jeder Position nimmt zu. Es eröffnen sich mehr Lösungsmöglichkeiten im Ballbesitz und man ist aufgrund der Flexibilität im Spiel schwerer auszurechnen. Egal, ob beim Abschluss oder beim Passspiel, als beidfüßiger Spieler hat man stets mehr Optionen. Die Spieler werden für jeden Trainer interessanter, da sie auf mehreren Positionen einsetzbar sind. Als beidfüßiger Spieler ist man zudem beim First Touch viel variabler und dadurch viel schneller. Damit wird man noch unberechenbarer in den jeweiligen Spielsituationen und besonders im eins gegen eins. Die beidfüßigen Spieler entwickeln eine individuelle Klasse und haben einen klaren Vorteil gegenüber Spielern, die über nur einen starken Fuß verfügen.
Um Profi zu werden, muss man möglichst komplett sein als Spieler. Die Beidfüßigkeit ist dabei ein wichtiger Faktor, den man sich selbst antrainieren kann. Ein harter Weg, aber ein unerlässlicher, wenn man Fußballprofi werden will.
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REIHE „Fußballprofi werden“: 5. Beidfüßigkeit!
Der moderne Fußball wird immer schneller. Als Spieler hat man immer weniger Zeit. Der Raumdruck, Gegnerdruck und Zeitdruck zwingen die Spieler in kürzester Zeit Entscheidungen zu treffen und das Spiel möglichst schnell fortzusetzen. Um dem gerecht zu werden ist es heute für angehende Fußballprofis unerlässlich beidfüßig zu sein. Denn das Legen des Balles auf den starken Fuß oder die zusätzliche Drehung, um den Ball mit dem starken Fuß weiterzuspielen kosten zu viel Zeit. Diese wenigen Sekunden können über Tor oder Traumpass entscheiden. Heutzutage ist die Beidfüßigkeit für Trainer an NLZs nicht mehr nur Wunsch, sondern sie setzen sie voraus. Wer Fußballprofi werden will, der muss heutzutage beidfüßig sein.
Christoph Daum: „Andere erziehen ihre Kinder zweisprachig, ich beidfüßig.“
Allgemein herrscht die Meinung, dass es die 100-prozentige Beidfüßigkeit nicht gibt, da ein Fuß immer der stärkere bleiben wird. Im Weltfußball gibt es nur einen Spieler, der dies dennoch geschafft hat – Andreas Brehme. Der Deutsche Weltmeister von 1990, der im WM-Finale den entscheidenden Elfmeter zum 1:0 mit rechts verwandelt hat, ist der einzige Fußballer, der bei Weltmeisterschaften einen Elfmeter mit rechts und einen mit links verwandelt hat. Bei der Weltmeisterschaft 1986 verwandelte er seinen Elfmeter im Viertelfinale gegen Mexiko noch mit links. Er konnte mit links härter und mit rechts genauer schießen. Durch seine Beidfüßigkeit konnte er auf beiden Außenbahnen eingesetzt werden, da es egal war mit welchem Fuß er flankte oder schoss. Auch Freistöße führte er gefährlich mit beiden Füßen aus. Eine Fertigkeit die nach ihm keiner mehr auf diesem Niveau erreichte.
Es sind nur sehr wenige Spieler bekannt, die mit beiden Füßen Eckbälle oder Freistöße schießen, dazu zählten Alexander Hleb oder auch Patrick Helmes. Das Ziel der heutigen Generation Fußballer ist es mit beiden Füßen tatsächlich die gleiche Ballbehandlung aufweisen zu können, d.h. dass es keinen Unterschied macht, mit welchem Fuß sie den Ball im Dribbling führen, wie sie lange und / oder besonders harte Zuspiele annehmen, wie sie präzise und harte Pässe spielen. Das „nicht überlegen“ müssen dank dieses Automatismus ist das Ziel von Fußballprofis. Diesen am nächsten kommen aktuell Toni Kroos und Christiano Ronaldo. Wobei sich bei Ronaldo diese Fertigkeit erst während seiner Profikarriere festigte. Zu seiner Anfangszeit bei Manchester United war er dafür noch nicht bekannt. Er hat sich die Beidfüßigkeit auf top Niveau über die Jahre erarbeitet. Toni Kroos hingegen, wurde bereits von Kindesbeinen an dahingehend ausgebildet.
„Beidfüßigkeit hatte immer einen sehr hohen Stellenwert bei den individuellen Trainings, die wir mit unserem Vater gemacht haben“ -Toni Kroos
Die Beidfüßigkeit ist zum Glück nicht angeboren und somit nicht genetisch bedingt, d.h. sie kann gezielt antrainiert werden. Denn bei der Füßigkeit handelt es sich lediglich um die Gewohnheit, einen Fuß häufiger zu benutzen als den anderen. Wenn durch ein beidfüßiges Training mit beiden Füßen ein identisches Niveau erreicht wird, so stellt sich von selbst eine beidfüßige Spielweise ein. Dies ist allerdings viel leichter gesagt als getan, um eingespielte Bewegungsabläufe aufzubrechen und zu verändern braucht es tausende von Wiederholungen. Um annähernd zwei gleichstarke Füße zu bekommen, heißt es also trainieren, trainieren und nochmal trainieren. Je früher man damit beginnt, umso besser. Das Training der Beidfüßigkeit sollte daher bereits in der Kinder- und Jugendmannschaft beginnen. Der Vorteil dabei besteht darin, dass sich Kinder wesentlich schneller an eine beidfüßige Spielweise gewöhnen. Auf diese Weise können die jungen Spieler bereits frühzeitig von den Vorteilen der Beidfüßigkeit profitieren und müssen sich nicht in einem fortgeschrittenen Alter umgewöhnen. Dennoch kann es jeder Fußballer auch in späteren Jahren noch erlernen. Es ist nie zu spät anzufangen, da die Vorteile für das Spiel jedes Einzelnen sehr groß sind.
Doch wer den schwachen Fuß bisher meist gemieden hat, der sollte sich im Training zunächst einmal auf einen „holprigen Start“ einstellen. Wie in allen Bereichen des Lebens, so gilt es auch hier, Kontinuität an den Tag zu legen. Denn die Erfolge kommen erst nach und nach. Jeder hat dabei selbst in der Hand wie oft er seinen schwachen Fuß trainiert. Im Mannschaftstraining sollte jede Übung abwechselnd mit links und rechts ausgeführt werden (https://youtu.be/EtbQlCfLhaw). Außerhalb des Trainings bietet es sich an Pass- und Schussübungen mit einer hohen Wiederholungszahl gegen ein Ballprallwand zu spielen, um Vertrauen für den schwächeren Fuß zu gewinnen oder den Ball mit beiden Füßen abwechselnd zu jonglieren. Dabei kann man auch mit verschiedenen Bällen (Tennis, Handball, etc.) trainieren, um unterschiedliche Reize zu setzen. Wichtig ist dabei, dass man immer auf eine gleichmäßige Belastung achtet. Auch der starke Fuß muss immer mittrainiert werden, damit der schwache Fuß nicht überlastet wird. Trainiert man beide Füße ausgewogen und gleichmäßig, wird man schnell einen Fortschritt sehen. Je stärker man mit dem schwachen Fuß ist, desto stärker ist man im gesamten Spiel. Das sollte Motivation genug sein, um ein paar individuelle Extra-Schichten zu schieben.
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Sobald man nicht mehr darüber nachdenkt, welchen Fuß man verwendet, ist der entscheidenden Automatismus erreicht und es stellen sich viele Vorteile gegenüber der Konkurrenz ein. Man wird beweglicher, das Zusammenspiel zwischen Muskeln und Gehirn wird besser – was auch Verletzungen vorbeugt. Die Torgefahr auf jeder Position nimmt zu. Es eröffnen sich mehr Lösungsmöglichkeiten im Ballbesitz und man ist aufgrund der Flexibilität im Spiel schwerer auszurechnen. Egal, ob beim Abschluss oder beim Passspiel, als beidfüßiger Spieler hat man stets mehr Optionen. Die Spieler werden für jeden Trainer interessanter, da sie auf mehreren Positionen einsetzbar sind. Als beidfüßiger Spieler ist man zudem beim First Touch viel variabler und dadurch viel schneller. Damit wird man noch unberechenbarer in den jeweiligen Spielsituationen und besonders im eins gegen eins. Die beidfüßigen Spieler entwickeln eine individuelle Klasse und haben einen klaren Vorteil gegenüber Spielern, die über nur einen starken Fuß verfügen.
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